alle Teilnehmer best PictureBericht 157. Tagung der ÖAP

Am 13. Juni 2024 fand die 157. Tagung der ÖAP im Seminarhotel Rogner in Bad Blumau statt.

Obmann Christian Lautner begrüßte die 60 Teilnehmer und berichtete über Aktuelles aus den Bereichen Normung und Arbeitsgruppen sowie Öffentlichkeitsarbeit der ÖAP. Die ÖNORM B6400-1 (-2, -3) ist zur Zeit in Überarbeitung, ein Entwurf der ÖNORM B5320 liegt auf. Die Schulungsoffensive zu den Ausbildungen zum zertifizierten FachverarbeiterIn wird weiterhin von den Mitgliedsbetrieben sehr gut angenommen, in den letzten Monaten wurden über 240 Personen ausgebildet und zertifiziert. Aufgrund der hohen Nachfrage wird das Angebot auch im nächsten Jahr fortgeführt.

Im heurigen Jahr wurde der Mitgliedsbetrag für Sachverständige und technische Büros auf € 900,00 erhöht und von der Mehrzahl der Mitglieder goutiert, da die Arbeit der ÖAP wie u.a. Richtlinienerstellung, Gremienarbeit und die Vermittlung von Wissen & Vorsprung, aber auch die vergünstigten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeit in Form von Schulungen und mehreren jährlichen Fachvorträgen geschätzt wird.  

Im Anschluss fanden folgende Fachvorträg statt:

overtec – Systemübersicht & als Untergrund für WDVS Fassaden / Ing. Sebastian HILSCHER, Geschäftsführer Overtec GmbH

overtec besteht aus einer einschaligen, witterungsbeständigen Holzzementplatte, in der Regel zwei Metallwinkel, welche in einer außenseitigen Fräsung zu liegen kommen und einer Attika Abdeckplatte. Die Attika wird vertikal, in Verlängerung der Maueraußenkante aufgestellt. Dabei sitzt sie entweder direkt auf der Mauer auf oder auf der bereits betonierten Decke. Während die Attikaplatte zwischen 30mm und 40mm stark ist, wird die Abdeckplatte zwischen 24 und 32mm ausgeführt. Alle Metallbauteile sind witterungsbeständig feuerverzinkt. Nach Außen bildet die Attikaplatte den Untergrund für den Fassadenaufbau und nach Innen den Untergrund für die Abdichtung. Auf der Oberseite wird das Attikablech auf der Abdeckplatte befestigt. Diese Art der Attika reduziert Material und spart Gewicht. Dies kommt dem CO2 Ausstoß zugute und vergrößert die Dachfläche.
Neben Elementen für Attika sind auch Brüstungen, Schächte und ein eigenes Befestigungssystem im Sortiment.


Innenputze als unsichtbare Helden: Schutz vor Schimmel und Feuchte / DI Emanuel MAIRINGER, Bundesverband für Schimmelsanierung und Bauteiltrocknung

Mit dem Begriff Putzsystem wird das integrale Zusammenspiel von Putzgrund und Putzlage erfasst, nur optimal aufeinander abgestimmte Schichten können die an den Putz gestellten Anforderungen dauerhaft erfüllen. Neben einer Übersicht über Bautechnische Daten, Grund- und Hilfsstoffe und Zusatzmittel referiert DI Mairinger über die Feuchtewirkung auf und in Bauteilen, welche auf unterschiedlichste Ursachen während der Bau- und Nutzungsphase zurückzuführen ist. Die Auswertung von Messwerten zeigt, dass in neuzeitlichen Gebäuden - im Vergleich zu Gebäuden aus der Gründerzeit - mit veränderten Verläufen der Temperatur und Luftfeuchte gerechnet werden muss. Bedingt durch die größere Luftdichtheit der Hülle weisen energiesparenden Gebäude höhere Werte der absoluten und relativen

Feuchte der Raumluft auf. Diese bauphysikalischen Gegebenheiten sind bereits in der Einreich- und Detailplanung besonders zu berücksichtigen.

Putz und Farbe - Geschichte und Vielfalt

Mst. Gerhard ZOTTMANN, Sachverständiger, Bildhauermeister, Restaurator

In einem interessanten Vortrag referiert Mst. Gerhard Zottmann über historische und aktuelle Putzsysteme und die Einflüsse von Farbbeschichtungen. Putzsysteme und Farben haben eine lange Geschichte und wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt. In der Antike fungierte Putz sowohl funktionell als auch dekorativ, im Mittelalter wurden Farbpigmente in den feuchten Putz eingearbeitet und die Freskenmalerei entstand. Eine Verfeinerung der Putztechnik fand in der Renaissance und im Barock statt, wo Stuckarbeiten zu weit verbreiteter Kunstform werden. Der Gipsputz verbreitet sich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und auch der Zementputz wurde entwickelt. Heute gibt es eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten, die Abstimmung der Farbbeschichtung auf das Putzsystem ist entscheidend.

Für alle ÖAP Mitgliedsbetriebe sind die Vortrag online auf der Homepage abrufbar.

 

 

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