Unter regem Interesse fand am 12. September die Vortrasgveranstaltung und Tagung der ÖAP in den Räumlichkeiten der MA 39, der Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien statt.
Zu Beginn der Bericht des Obmanns Christian Lautner. Der Mitgliederstand beträgt derzeit 140, davon über 50 % Verarbeiterbetriebe. Die ÖAP heißt die Firma Inntop GmbH aus Mehrnbach und die KP-Tec Profitechnik GmbH aus Feistritz als neue Mitglieder herzlich willkommen und freut sich auf eine konstrukive Zusammenarbeit!
Das Arbeitsprogramm für 2019 wurde besprochen, die Überarbeitung der ÖAP Verarbeitungsrichtlinie Sockel sowie der Richtlinie für das Verputzen von Wasserführenden Wandheizungssystemen sind in der Endphase. Die Neuauflage der Richtlinie für den Einbau von Fensterbänken ist zur Zeit in Arbeit.
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit berichtet Christian Lautner über die Fortführung der Ausbildung in Kooperation mit den BAUAkademien zum/r zertifizierten WDVS-Fachverarbeiter/-in sowie die neue Ausbildung zum/r- zertifizierten PUTZ-Fachverarbeiter/-in. Termine sind bereits fixiert und Voranmeldungen bereits möglich!
Beide Ausbildungen werden für ÖAP Mitglieder wie im Vorjahr zu Sonderkonditionen angeboten! Beide Die Kurse sind 3 tägig mit großem Praxisteil und schließen mit einem Zertifikat ab.
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Weiters wird ein Marketingfolder für ÖAP MItglieder in Kürze zur Verfügung stehen.
Rudolf Ecklmayr berichtet über Aktuelles in Nationaler und Europäischer Normung.
Folgende Präsentationen fanden im Rahmen der Vortragsveranstaltung statt:
Im ersten Vortrag referieren DI Bojan Glisic und DI Christof Hernegger von der Firma Sto GesmbH. über WDV-Systeme mit harten Belägen. Besonderes Augenmerk wurde auf die zulassungsrelevanten Unterschiede und Differenzierungsmöglichkeiten für Verarbeiter gelegt. Schlagfestigkeit und optische Aufwertung stehen an oberster Stelle, Ausführungen in Naturstein, Klinker und Glasmosaik sind möglich. Die relevanten Unterschiede in der Verarbeitung zum klassischen WDVS sind unter anderen eine Kleber-Kontaktfkäche von 60%, ein höheres Flächengewicht & Reißfestigkeite des Textilglasgitters und erhöhte Systemsicherheit durch Dübeln durch das Gewebe. Die Verarbeitung erfolgt gemäß Richtlinie und Verarbeitungsvideos mit umfangreichen Detaillösungen. Beratung von Bauherrn, Planern und Verarbeitern mit Designvorschlägen, Bemusterungsservice und Kostenschätzungen werden angeboten.
Der "Hausherr" der MA 39, SR DI Georg Pommer berichtet über die Geschichte des WDVS und gibt einen kurzen Abriss zur Entwicklung und Typologie der Wärmedämmverbundsysteme, erläutert den Begriff Nutzungsdauer im Spannungsfeld Wartung und Qualität der Ausführung sowie Bestandsdauer.
Beginn der Styrolproduktion war im Jahr 1931, erste Versuche mit WDVS erfolgten 1957. Im Jahr 1971 entwickelten sich Regelungen - MA35 S29/71 (Randwulst/Punkt Verklebung als zwingende Forderung, etc). Die Basiszulasung für WDVS erfolgte im April 1981: MA35 S1/80, wo u.a. der Begriff schwerbrennbar definiert und für Dämmstoffplatten sowie die zwingende Verwendung von Dübel gefordert wird. Die Zulassung von Einzelsystemen erfolgt etwa 1985, Systemkomponenten werden tauschbar und die Idee einer ÖNORM wird geboren. Ab Mai 2003 ist die CE Kennzeichnung zwingend erforderlich und eine Garantieerklärung für die Nutzungsdauer von 25 Jahren Teil der Zulassung. Typsche Schadensbilder, z. B. alte Alu-PVC Leiste, Polypropylen Steckdübeln aus den 80er Jahren etc. runden den Vortrag ab.
Dem Thema Hanf Massiv und Hanf als Akkustik Lösung im Innenbereich widmete sich Engelbert Wiedmann von Capatect Baustoffindustrie GmbH. Als intelligente Lösung für hochporosierte Ziegel wird Hanf Massiv mit Vorteilen in der Mechanik - z. B. Reduktion von Spannungen, hohe Sicherheit gegen mechanische Belastungen, verstärkter Hagelschutz - sowie beim Wärmeschutz - z.B. erhöhte Dämmleistung, Reduzierung von Wärmebrücken, bessere Nutzung von Ziegelspeichermasse - vorgestellt. Die Verarbeitung erfolgt mit speziellen Werkzeugen. Hanf Silent im Trockenbausystem bietet eine Zeitersparnis in der Verarbeitung von bis zu 30 % und eine besonders hohe Dübellast. Mit Hanf Akustik sind Akustiplatten für Decken und Wänden in unterschiedlichsten Oberflächen erhältlich.
Einblicke in die Arbeit der MA 39 brachte eine Führung durch das Brandlabor mit einem Brandversuch sowie in das Lichtlabor, wo die Farbwirkung von Putzen erläutert wurde.
Lichtlabor
Download der Vorträge und des Protokolls - ausschließlich für ÖAP-Mitglieder